Ohne Worte

Frau Dergl hat auf Ihrem Blog Fädenrisse einen sehr guten und mutigen Beitrag eingestellt. Es geht darum, was wir als Bloggerinnen und Blogger tun können, gegen die immer schlimmer werdende Hetze der Rechten im Netz. Und weil mir leider noch die Worte fehlen gegen die, die nur ein paar Klicks von meiner Seite entfernt, sich verächtlich machen gegen alles was mir wichtig und lebensnotwendig ist, die unser Parlament und das Gedenken an ein ermordetes Mädchen mißbrauchen, um ihr zynisches Spiel damit zu treiben, poste ich hier – natürlich mit Genehmigung der Autorin – den Beitrag, ausdrücklich auch mit allen darin enthaltenen Verlinkungen.

Danke!

 

Ohne Titel

Ich weiß eigentlich nicht in welchem Blog ich das haben will. Eigentlich in keinem, aber es muss gesagt werden.

Die etwas seltsame Sprache im grauen Text kommt daher, dass es ein Text für die Etüden ist und die drei vorgegebenen Wörter enthalten muss (unter anderem Ödipuskomplex), auslassen gilt nicht.

Etwas, das mir immer wieder unangenehm fällt ist, dass es auch unter Bloggenden (Politbloggende ausgenommen) immer wieder Leute gibt mit der Einstellung Wo bleibt die Empörung über die AfD, wann stellt sich das Volk dagegen? Hallo? Es gibt in Blogs, auf Twitter und wahrscheinlich auch auf anderen Kanälen etliche Privatleute, die wenn sie es unter Klarnamen machen manchmal nicht geringe Risiken eingehen, die das tun, es werden Gegendemos gemacht – in Berlin #AfDwegbassen hatte zig tausende Gegendemonstranten, aus Solingen gestern habe ich noch keine Zahlen, aber auch da gab es Protest -, es gibt Bewegungen wie dieses Reconquista Internet von Jan Böhmermann oder #ichbinhier auf Facebook – was wollt ihr? Das, was ihr euch zusammenphantasiert wird es nicht geben. Die Zeit ist vorbei. Und das Interessante ist: Die Bloggenden, die am lautesten schreien, man muss doch was machen, sonst haben wir bald…, machen selber genau nichts. Keine Posts in Blogs, keine Retweets auf Twitter… Es regt mich auf. Das ist so ähnlich wie die „Feige!“-Schreier als Leute Blogs dicht gemacht haben.

Ich bin kein Fan von Claudia Roth, aber das sollte man lesen: Persönliche Erklärung zur inszenierten „Schweigeminute“ der AfD im Deutschen Bundestag auf ihrer Homepage. Denen unter Ihnen, die online gegen die AfD tweeten oder schreiben wahrscheinlich schon bekannt, es ging gestern ziemlich rum.

 

Will man sie Voltigieren nennen, diese seltsam krud-kranke Form von Ödipuskomplex, dieses Schauspiel, das in Wahrheit versuchte Demontage ist, dann muss man schon sehr weit weg sein. Oder naiv.

Aber es sind immer die, die am lautesten schreien, man muss was dagegen tun, die nichts tun.

Mord- und Vergewaltigungsdrohungen sind heutzutage normal und anstatt zu sehen, dass der Betrieb weitergeht obwohl nur vor ein paar Jahren die meisten der Demontierer noch wegen Handlungen oder gar Äußerungen im Knast gelandet wären, dann schreien die noch wann sich etwas bewegen würde, warum die, die sich dagegen stellen nicht noch mehr machen.

Selber tun sie nichts.

Sehen aber auch nichts.

Der Aufschrei, den sie sich so herbeiwünschen, kommt längst in der Form, in der sie ihn wollen nur noch dann wenn aus der Demagogenecke jemand in die Schranken gewiesen wurde.

Morddrohungen sind ein sehr wirksames Mittel.

Zweimal traf es in jüngster Zeit giftgrüne Frauen, die eine, die zur Teilnahme an einer Demonstration gegen die Rechten aufrief, die andere, die einfach nur ihre Arbeit getan hat.

Und noch immer tun die Lautschreier nichts als zu schreien, die die sich den Rechten entgegenstellen müssten noch entschiedener sein, von selber mitmachen noch nie gehört.

 

Der Beitrag ist erschienen unter:

https://faedenrisse.wordpress.com/2018/06/17/ohne-titel.

Da der Blog auf „privat“ geschaltet ist, muss man vorher bei der Autorin anklopfen.

 

8 Gedanken zu “Ohne Worte

  1. Lieber Rolf,
    der Blog von faedenrisse ist privat, so dass ich den von dir so sehr gelobten Beitrag leider nicht lesen konnte. Aber ich habe bei faedenrisse angefragt, mal schauen, ob sie (?) mir meinen Blick gestattet.
    Einen schönen abend von Susanne

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    • Weil ich das gerade sehe, es ist interessant:

      sie (?)

      es scheint zu den Eigenheiten meiner Sprache zu gehören, dass ich immer wieder für männlich gehalten werde. Erst gestern hatte ich die Diskussion auf einem anderen Blog. Es ist okay, ich wollte auch bewusst ein neutrales Pseudonym, aber manchmal wundert es mich doch, dass einer Frau offenbar keine sachliche Sprache zugetraut oder zugeschrieben wird, so dass die alle auf Männer kommen.

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      • Guten Morgen, I.

        ich habe dich nicht für männlich gehalten. Sonst hätte ich er (?) geschrieben. Da aber Fädenrisse ein Pseudonym ist, muss ich immer damit rechnen, dass tatsächlich auch ein männliches Wesen dahinter stecken könnte.

        Einen schönen Dienstag wünscht dir Susanne

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      • Passt schon. Es kam in den 3 Jahren des Bestehen der Fädenrisse gar nicht selten vor, dass sie einem Mann zugeordnet wurden, weil man irgendwie dachte, eine Frau hätte Probleme sich da so raus zu nehmen. Ich dokumentiere (im Hauptstrang) ja nur und lasse es dann stehen und viele Leute verwundert diese Fähigkeit, da es viele weibliche Leute gibt, die das anders handhaben und wenn Blogs zum Hauptstrang bekannter wurden, dann eben oft welche von Frauen. So dass viele denken/dachten, dass wenn eines so extrem hervorsticht dadurch wie es verfasst ist, müsse es eben von einem Mann geschrieben worden sein.

        Ebenfalls einen schönen Dienstag!

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  2. Ich halte jetzt einfach mal die Kommentare hier im Auge, falls der nächste mir unbekannte Mensch klopft. WP hat blöderweise nichts, das jemandem, der/die/das auf privatgestellten Blogs Einlass begeht die Möglichkeit gibt das kurz zu begründen. Das bedeutet für einen Bloggenden, der privat bloggt man ist darauf angewiesen entweder Leumunde einzuholen – und das mache ich ungern – oder die Klopfenden zu erkennen.

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