Ins Rollen gekommen

Panzer haben was Beruhigendes. Wie alle Deutschen bin ich Panzerexperte. Ich kenne sie alle von Kindsbeinen an. Die Tiger; Panther und Leoparden. Es gab auch einen, der hieß „Maus“. Der war der Größte von allen. Es gibt ein Bild von mir unter dem Tannenbaum, da habe ich einen Panzer aus Blech in der Hand. Das war `65. Dann las ich viele „Landser“-Heftchen, die die Taten der deutschen Soldaten verklärten und erfuhr, wie man einen Russenpanzer mit einem Bündel Handgranaten „knackt“. Natürlich nur die Russenpanzer, die deutschen waren per se unverwundbar. Jetzt höre ich einem der vielen Ex-Bundeswehr-Generäle bei YouTube zu und schlafe dabei fast ein. Alles klingt so wohlvertraut. Bis der Satz kommt, auf den ich gewartet habe: „Es stimmt einen schon bedenklich, dass 60 Tonnen Stahl heute durch eine einzige Drohne in einen Haufen Schrott verwandelt werden kann.“ Sind die Leoparden also doch keine Wunderwaffen? Ist das alles nur ein Kinderglaube? Sind sie nur aus der Zeit gefallene Kolosse, die für ihre ukrainischen Besatzungen zum „ehernen Grab“ werden? (Panzerlied der Bundeswehr, Original von 1935, gesungen bis 2017).

Egal. Scholz hat was ins Rollen gebracht. Einen Tag nach den Panzern reden die Ukrainer schon über Kampfflugzeuge. Flugzeugexperte bin ich übrigens auch. Von der Messerschmitt bis zum Eurofighter.

Aber vielleicht schlafen wir noch mal eine Nacht drüber.

5 Gedanken zu “Ins Rollen gekommen

  1. Ich kannte Panzer tatsächlich von Kindesbeinen an.
    In der 7. oder 8. Klasse war ich zum Kindergeburtstag bei Dirk eingeladen. Wir spielten sehr rudimentäre Computerspiele auf irgendeiner Konsole, rannten durch den Garten und aßen Kuchen, als plötzlich ein paar Bundeswehr-Autos vor dem Haus hielten und der Vater von Dirk eine Überraschung versprach.
    Wir fuhren in die nahe Kaserne und durften auf dem jetzt weltbekannten Leopard 2 herumklettern, einsteigen und schließlich ziemlich rasant über lange Betonstrecken in der Kaserne donnern. (Nur als Beifahrer, weil unsere Beine zu kurz waren, um an die Pedale zu kommen.)

    Irgendwie cool, wie locker damals in den 1980er Jahren mit Vorschriften umgegangen wurde.
    (Obwohl, sogar in den späten 1990ern hat mich ein Freund noch für zwei Tage in die Kaserne eingeschmuggelt, um an einem Schießtraining teilzunehmen.)

    Keine Ahnung, was aus dem damaligen Panzer wurde. Aber wenn er auf seine alten Tage in der Ukraine noch einmal etwas Sinnvolles machen kann, dann freut es mich für ihn.

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  2. Immerhin liest mans bei dir, das „eherne Grab“ Panzer. Bei all der Panzerbesoffenheit in den Medien wird ganz vergessen, dass Panzer den Tod bringen. Junge Männer hie wie da sterben. Da wäre es angemessen alle Kraft daran zu setzen, friedliche Lösungen zu finden.

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