Errata

Meine letzten Beitrag habe ich mit dem Satz begonnen: „Ein guter Freund packt seine Sachen in seinen alten weißen Renault und fährt los.“ Das stimmt nicht. Er ist nicht losgefahren.

Am Sonntag war ich noch extra zum Briefkasten mit Sonntagsleerung gegangen, damit ihn meine Postkarte mit dem vollgestopften, klapprigen sowjetischen Auto noch vor seiner Abfahrt nach Kreta erreicht. Das war unser Humor. Ich habe ihm allzeit gute Fahrt gewünscht. Wir haben viele Reisen zusammen gemacht. Er habe die Karte noch bekommen, sagt mir seine Frau am Telefon, und sich sehr gefreut. Gestern, einen Tag vor seiner Abreise sagt sie , sei er in seinem Garten tot umgefallen. Ich glaube, ich hab‘s noch nicht begriffen.

22 Gedanken zu “Errata

  1. Er hat eine Reise angetreten. Eine weitaus größere als beabsichtigt.
    Es tut mir sehr Leid, das zu lesen und ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und viel Kraft.
    Mit lieben Grüßen
    Amélie

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      • Es tut mir leid, dass Du einen Freund verloren hast. Diese Plötzlichkeit setzt einem zu, das verstehe ich gut. Ich denke nur: sich verabschieden zu können, das heißt für mich eher, sich verabschieden zu müssen. Das würde mir mehr Angst machen, für mich und andere würde ich es mir nicht so wünschen. Dir wünsche ich Trost!

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  2. guten tag, rolf,

    das ist echt wahr? so kurz vorm neuen leben auf kreta? hatten wir doch darüber gesprochen. andererseits vermisst der mann jetzt nichts mehr … er hat es sozusagen geschafft mit dem leben und allem.

    danke für dein schöne persönliche karte. unsere fahrt und einzelne stationen schwirren mir immer wieder im kopf rum. sehr schön.

    fortsetzung und vollendung z.b. um den 3.oktober rum: da soll es – nostalgischerweise – am 3.10. eine möglichst große demo gegen die raketen geben – sozusagen gegen stationierung2.0 aktuell dazu gleich wieder unschöne debatten – ich halte mir aber frei und könnte gerne z.b. mittwoch, 2.10. ab jüterborg unsere fahrt frühmorgens startend fortzusetzen oder auch schon dienstags über tag anreisend und die gegend und stadt etwas erkundend. was meinste? viele grüße

    jupp >

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  3. Aus dem Leben gefallen, einfach so. Wie gemein ist das, und wie traurig. Eine Freundin sagte immer, schon sehr krank : Keiner weiß, was morgen ist.

    So ist es, für die Gesunden und die Kranken, für die Träumer und die Nüchternen, für alle.

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