
Laternen leuchten, Autos fahren, die Straße ist gut geteert. Und doch ist hier die Welt zuende. Es ist so dunkel, wie es nur an einem Januarnachmittag sein kann. Dunkler als im Dezember, obwohl die Tage schon wieder länger werden. Wenn es wenigstens nach Briketts riechen würde, nach Feuer und menschlicher Mühsal. Nach Asche und kostbarer, überbordender Wärme. Statt dessen blütenweiße Elektroautos mit feuerroten Lichtern, die lautlos rückkwärts aus dunklen, überbreiten Garagenschlünden auf den leeren Gehweg stoßen. Kein Mensch da, den sie überfahren könnten. Die Straße geht schnurgerade ins Endlose. Ich habe Angst, weiter zu gehen, mich auf ihr zu verlieren. „Hello darkness, my old friend…“ das ist vorbei. Das einzige warme Licht kommt aus der Bäckerei. Doch die Regale sind leer, die stumme Verkäuferin überhört mein Klopfen. Il est cinqe heures… Die Stadt geht schlafen.
Ei, wo steckst du denn?
Auf alle Fälle wieder packend geschrieben, in der Kürze … du weißt schon.
Herzliche Abendgrüße, Ulli
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Im Berliner Speckgürtel, in einer kahlen Allee zwischen Havel und Autobahn.
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So kann ich mich täuschen, ich dachte an ein Bergdorf im fernen Andalusien oder so … kicher.
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lieber Kafka, geht es Ihnen gut? Sie jagen mir gerade einen Schauer über den Rücken? Halten Sie noch etwas durch. Licht und Wärme kehren zurück. Heute hat hier der Frühling bereits leise angeklopft.
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Danke für die Ermutigung. Es ist nichts Schlimmes. Aber etwas verloren fühle ich mich schon, da wo ich jetzt bin. Aber das dauert hier nicht mehr lange, hoffe ich. Den Frühling spüre ich auch schon.
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wie gruselig! aber gut, wieder was von Dir zu lesen
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… und was stehen da für dinge rum in dieser dunklen wlet ohne leben und auch die bäckersfrau scheint eher nicht lebendig?
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Du machst aus dem Winterblues den Winterdark.
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Darker than Paradise 😉
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