Da sitze ich gestern Abend in der Invalidenstraße, Ecke Ackerstraße vor einer Bäckerei und genieße den Trubel von Mitte. Englisch sprechende Eltern schieben ihre mit lässiger Eleganz gekleideten Kinder in Richtung Prenzlauer Berg, Genießer holen sich kleine Köstlichkeiten aus den Delikatessenläden nebenan und Liebhaber französischer Automobile parken ihre gepflegten Preziosen gekonnt genau vor meiner Nase. Ich genieße den ersten warmen Abend, den Überfluss an Schönheit, Geschmack und allem was mir im Wedding fehlt. Was ich nicht weiß: Ich sitze am falschen Ende der Straße. Denn längst richtet sich die Aufmerksamkeit der Leitmedien auf das andere Ende der Ackerstraße – in die öde Gegend hinter der Mauer – dorthin wo der Wedding beginnt. Die „Zeit“ schickte einen ihrer begabtesten Schreiber in die heruntergekommene Neubausiedlung an der Ackerstraße. Und er erschuf über diesen vergessenen Teil des Weddings einen Bericht von epischer Größe. Ein Meilenstein der Architektur- und Sozialreportage, der mir Schauer der Ehrfurcht über den Rücken jagt. Wie kann es ich danach überhaupt noch wagen, meine Hände auf die Tastatur zu legen, um über das gleiche Sujet meine kleinen Geschichten zu schreiben? Zumal das andere Blogger – in Antwort auf den Zeit-Titanen – in kongenialer Größe und mit hervorragenden Bildern bereits getan haben? Was bleibt mir also zu tun? Staunen vielleicht, lernen und einfach mal schauen, was sich morgen wieder vor meiner Haustür abspielt.
Staunen ist immer super!
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Ich sag mal so: So schreiben wie Du kannst nur Du. Und ich würde mich freuen, würdest Du einfach damit weiter machen, sofern es Dir nach wie vor Freude bereitet.
Liebe Grüße von Nebenan.
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Ja, es macht Spaß. Und die Freude über so einen netten Kommentar hält eine Weile 🙂
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… mal wieder wunderbar ! 😉
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Danke fürs Vorbeischaun
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