Mille fleurs

Also dieser Sommer…. Wind, dramatische Wolken und Sturzregen: wunderbar. Als Fan der Regensucherin gibt es für mich kein schöneres Geräusch als das Tanzen der Regentropfen auf dem Fensterbrett und das Rauschen der Bäume vor dem Gewitter.
Das gibt mir das Gefühl: Es ist alles wieder gut. Klimawandel war einmal. Die Wiese bleibt grün. Die Kastanie im Hinterhof hat die Motten, aber auch damit kommt sie in so einem regenreichen Sommer besser klar. Und was es heute regnet, das füllt den Grundwasserspiegel für die nächsten Jahre, hoffe ich . Mit meinen Söhnen habe ich kein Apfelbäumchen gepflanzt, sondern Astern in drei kleinen Blumentöpfen. Und die brauchen sie gar nicht zu gießen – nur in den Garten stellen. Wächst von selber.

„Wäre schön, stimmt aber alles nicht.“, sagt der schlacksige Kerl, der neben mir durch die Wiesen des Naturschutzgebiets Klapperberge stapft. „Der Regen kommt viel zu spät, den hätten wir im April gebraucht. Die Bäume hier lassen die Blätter hängen, weil es damals zu trocken war. Jetzt schwemmt der Starkregen nur die Erde weg. Unten an den Wurzeln kommt nichts an.“ Ach dieser Kerl – verdient sein Geld mit Dachbegrünungen. Da muss er den Leuten ja so was erzählen. Und bei einer Sache muss er mir sogar Recht geben. Auf den  Wiesen hier in der Uckermark haben seit Jahren nicht mehr so viele Blumen geblüht . Ich schau in meine Pflanzen-App: Alles Unkräuter. Na Gottseidank sprießt das wieder.

8 Gedanken zu “Mille fleurs

  1. Das Wort „Unkraut“ ist nicht korrekt für den Menschen von heute. Jetzt heisst es Heilkräuter, Lebenskräuter, Beikräuter. Alle Pflanzen gehören nun zur Natur. Andere beuten den Boden nur aus…….

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    • Whow, ich wusste nicht, dass es auch in der Botanik eine neue korrekte Sprechweise gibt. Vielen Dank dafür, denn das Wort Unkraut erinnert mich an die unseligen Landwirte und Kleingärtner, die dagegen Jahr für Jahr zu Felde ziehen.

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  2. Mir geht es gleich: Der Klimawandel hat sich ausgeklimawandelt, wenn ich dankbar zu den Regenwolken aufschaue. Nie mussten wir im Garten so wenig gießen!
    Dass das Wasser an der Oberfläche bleibt und trotzdem nichts gut ist, blende ich aus. Der Regen kann auf keinen Fall schaden. Ich liebe Regen!
    (Wenn mir früher einer gesagt hätte, dass ich einmal solche Sprüche von mir gebe …)

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  3. Wie schön, dass auch Insekten auf deinen Fotos zu sehen sind!
    Ich habe nämlich sowieso den Eindruck, dass die kleinen Blüten des „Unkrautes“ bei diesen mittlerweile wieder geschätzten Besuchern heiß begehrt sind!
    Grüße aus der Mittagssonne nach Berlin …
    🌺🦋❤🌺🌺
    🙂 Rosie 🙂

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  4. Ich liebe „Unkraut“, wie auch immer man es nennen mag (nee, ich nenne es eigentlich auch nicht mehr so – „Ackerkraut“ oder „Wiesenkraut“ finde ich schon passender).
    Leider ist ja von Regen inzwischen keine Spur mehr und die Wiesen und Rasenflächen gelb und vertrocknet, die Ackerflächen am Stadtrand staub- – nein eher sand-trocken. Wenn man barfuß darüberläuft, kann man richtig Ostseesandstrandgefühle bekommen.
    Liebe Grüße aus dem Prenzlauer Berg
    Ines

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