Mach mal Pause

Bastler

Jetzt habe ich mir das halbe Wochenende (Berliner Frauentag inklusive- schönen Dank) Gedanken gemacht, wie ich den unglaublichen Umstand, dass ich mein Fahrrad selbst repariert habe, wie oft ich dafür in den Keller gehen musste und wie stolz ich jetzt auf mich bin, inklusive zwei Zitaten aus meinem Lieblingsbuch „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“ und der Frage, was das alles mit meinem Vater zu tun hat zu einem kunstvollen Text zusammenschraube. Das hat mich eine schlaflose Nacht und einen aufgeregten Tag gekostet. Da als Alternative auch noch eine einfühlsame Beschreibung von Manne, meinem Motorrad-Schrauber, der mir, statt meine Moto Guzzi aufmerksam zu pflegen lieber noch mal sein gesamtes Leben, inklusive seiner Karriere als Rennfahrer und seine zwei gescheiterten Ehen mitsamt der leider sämtlich undankbaren und mißratenen Kinder erzählte, in meinem Kopf rumschwebte, (die Geschichte wäre gut ausgegangen, weil Manne vor ein paar Jahren seine Jugendliebe über den Weg gelaufen ist, die jetzt den roten Overall von Locke angezogen hat, Mannes Werkstatt-Kumpel, der vor kurzem an Lungenkrebs gestorben ist, was Manne bis heute nicht verkraftet hat, ohne das natürlich zugeben zu können), ist es jetzt mal Zeit die Reißleine zu ziehen und für eine Weile ohne Blog zu leben.

„Lebe deinen Traum“ fordert mich mein Teebeutel auf.  Und auch wenn es Hanf-Tee ist, den ich mir da gebraut habe, (Bad Heilbrunner, gibt’s jetzt bei EDEKA) bin ich noch nicht so weit, dass ich mir von einem feuchten Häufchen Gras sagen lasse, was ich zu tun habe.

Danke für die geschätze und mitfühlende Aufmerksamkeit.

Bis bald

eimaeckel

15 Gedanken zu “Mach mal Pause

  1. …dabei sind es neben den erzählten Geschichten ja auch jene unerzählten oder angedeuteten, die einem als Leser fehlen werden, wie dieser Beitrag ja auch beweist.
    Dennoch: hab eine angenehme (Aus-)Zeit und lass es dir gut gehen!
    Danke fürs Schreiben.

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  2. Ich werde deinen Blog vermissen, Rolf. Manchmal ist es halt einfach notwendig, die Reißleine zu ziehen und ich denke, es ist auch eine Gabe, wenn man genau diesen Moment von sich aus lokalisieren kann.
    Trotz allem einen schönen Tag von Susanne

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  3. Ich habe das Buch auch irgendwann mal gelesen. Ich bin zwar nicht bis zum Ende gekommen, habe jedoch eine Aussage mitgenommen, an die ich immer noch ab und zu denken muss. In einer japanischen Anleitung für den Zusammenbau eines Grills, stand als erster Punkt „Finden sie Ihren Seelenfreiden“. (So habe ich es zumindest in Erinnerung). Das hat mir schon bei so mancher IKEA Bauanleitung geholfen. Man sollte alles was man tut mit der richtigen Einstellung angehen. Und um die zu bekommen ist weniger manchmal mehr. Bis bald.

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  4. Ja, lieber Rolf,
    manchmal braucht man genau das:
    eine Pause …
    – um den Gedanken nachhängen zu können, zur Ruhe zu kommen, um die Wichtigkeiten neu zu ordnen, um einfach mal nichts zu tun, um in seinem Leben aufzuräumen, manches auf den Prüfstand zu stellen und auch mal sinnierend den Mond anzuschauen
    Bis bald…
    liebe Grüße aus dem Bergischen Land
    von Rosie

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  5. Habe immer gerne von Dir gelesen und mit Dir diskutiert. Kaum bin ich mal ein paar Tage nicht da und schon versuchst Du Dich in der Bastelkammer mit H-Maschinen, Motorrädern und Familienproblemen davon zu stehlen. Habs gut, und bis bald mal. Tom

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  6. Erstmal übe ich mich in asiatischem Gleichmut und gehe eine Woche zum Yoga-Retreat in der Uckermark. Dann mal sehen. Aber danke für’s Freuen wollen und guten Start.

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