And you may find yourself in a beautiful house
With a beautiful wife
And you may ask yourself, well
How did I get here?
Die Verandatür ist offen. Es ist ein warmer Tag mit makellos blauem Himmel. Der automatische Rasenmäher surrt über den millimetergenau gestutzen Rollrasen. Auf dem Rasen spielen drei Jungs. Unsere Jungs. Sie nennen den Rasenmäher „Die Kröte“. Neben mir steht ihre Mutter und fragt mich, ob ich einen Kaffee will. Ich nicke. Die Jungs werfen Flugzeuge aus Styropor mit einer wuchtigen halben Drehung ihrer sehnigen Körper in die Luft. Bausparkassenwerbung.
Die Flieger kommen mit Loopings wieder zurück. Einer landet auf dem Garagendach des Nachbarn. Ein fragender Blick. Ich hole die lange Aluleiter aus dem Keller. Als ich mit der Leiter am Türrahmen anstoße, zuckt die Mutter. Immer bin ich es, der ihrem Idyll eine Schramme verpasst. Vorsichtig prüfe ich das Dach, ich bin nicht sicher, ob es mich trägt. Die Jungs staunen, als ich den Flieger nach unten werfe. Der Papa löst die kleinen Probleme, Mutter kocht im stahlend weißen Eigenheim einen Kaffee.
And you may tell yourself
This is not my beautiful house!
And you may tell yourself
This is not my beautiful wife!
Ich bin nur zu Besuch. Habe mich außer der Reihe selbst eingeladen, weil mir die Zeit zu lang wurde, in denen ich die Jungs nicht sehe. Wir spielen noch eine Runde Pokemon-Karten auf dem Rasen. Dann ist Zeit für’s Bett. Die Schule hat wieder angefangen. Hastig decken wir den Abendbrottisch. Als ich mich mich auf mein Motorrad setze, sind die Jungs schon im Schlafanzug. Sie kommen noch mal an die Tür. „Wir wollen hören, wie du den Motor anmachst.“
You may ask yourself
Where does that highway go to?
And you may ask yourself
Am I right? Am I wrong?
And you may say yourself
„My God! What have I done?“
Die Talking Heads haben wir in den 80ern in Dauerschleife im Kino in der Heidelberger Hauptstraße gesehen. Waren so schön überdreht, die Bühnenshow, die Texte. Jetzt ist das mein Alltag.
Same as it ever was
Same as it ever was
Same as it ever was
Das ist mal ein Stimmungsbild, das im Kopf bleibt. Beeindruckend, wie du eine Lebenslage in Worte fassen kannst. 🙂
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Wenn der Motor die Straße hinunter rast ist er wieder gegangen.
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Wie Anhora schon sagte: sehr schöne Stimmungsschilderung. Habe den Song sofort bei der ersten Zeile im Kopf gehabt. Tja… Letting the days go by… Once in an lifetime.
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Ich sehe das Bild förmlich vor mir, Rolf:
Mutter mit Kind an der Hand und Vater mit Kind auf Arm vor einem weißen Haus mit Spitzdach und roten Ziegelsteinen. 😉 😉 😉 😉
Und ich sehe auch den hohen virtuellen Zaun drumherum 🙂
Einen schönen Sonntag von Susanne
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Ich hatte die Assoziation zu einer Stimmung und Atmosphäre wie auf einem Gemälde von Edward Hopper.
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Ja, so kalt und leer und einsam könnte es sein, wenn wir alleine auf dem Bild wären. Gottseidank ist da die gemeinsame Liebe zu den lebendigen Jungs ..:-)
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Das macht es dann bunter.. 😁🦋❤🌺..wenigstens für den Moment.
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Wow, da geht direkt nach der ersten Song-Zeile ein ganzer Film bei mir los 😀 Prächtig geschrieben. Als würde ich daneben stehen.
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