Auch im Hinterhof wacht die Polizei. Aber die hat einen Vogel.
Was das mal wird, weiß ich auch nicht. Aber wer weiß das schon heutzutage?
Schon wieder blau, aber wie sie heißt, will sie mir nicht sagen.
Diese blassen Blümchen werden stiefmütterlich behandelt.
Tief ins Gras geduckt, finde ich ein blaues Bümelein. Aber es heißt nicht Erika.
In den Schillerpark um die Ecke dürfen wir nicht mehr. Aber bei uns im Hof schillerts auch ganz schön.
Da ist einiges im Busche bei uns. Licht vor allem.
Die Kastanie hat schon ganz rote Köpfchen. Die platzt gleich
Und die Wäsche in Nachbars Garten strahlt mit den Blumen um die Wette.
Der Himmel über Berlin. Da kiekste, wa?
„Wo ihrer drei beisammen stehen, da soll man auseinandergehen…“ Wer denkt, mit Polizeiverordnungen wie aus Krähwinkels Schreckenstagen wäre das Leben in Berlin zum Stillstand gekommen, der hat wohl keine Augen im Kopf. Zwar heißt es heute wieder fast wie bei Heine vor 150 Jahren: Auf den Straßen und den Gassen soll man sich nicht sehen lassen. Aber es bleibt einem in Berlin ja immer noch der Hinterhof. Und da platzt das Leben aus allen Nähten. Und das Licht. „Ich habe das Licht gesehen!“ (Nicht Heine, sondern Jake Blues von den Blues Brothers).
Ich wünsche euch helle Frühlingstage und bleibt gesund!