Die vollen Haare noch nackenlang, die Sonnenbrille cool nach oben geschoben und die dicke Lederjacke halb offen – so sitzt er vor dem Frühstückscafé und blickt in die Ferne. Vor sich einen Pott Kaffee, schwarz wie die Seele, wie sich das gehört und neben sich sein schwarzes Bike. Ich frage ihn, ob ich mich mit meinem Kaffee zu ihm setzen darf und er nickt schweigend. “Kalt“, sage ich fröstelnd. “Is ja keen Sommer.“, sagt er und schweigt weiter. Das kenne ich von vielen Motorradtreffen. Mann lebt, um zu fahren, nicht um zu reden. Nach ein paar Minuten drückt er sich ächzend hoch. Er ist ein großer, stattlicher Kerl. Dann nimmt er seinen Stock und trippelt zu seinem Cruiser Marke “Rollelektro“. Von hinten sehe ich den stolzen Harley-Davidson-Adler auf seiner gepflegten Jacke. “Hast du ne Harley?“, frage ich ihn. „Ja, ne richtige.“, kommt es kräftig zurück. „Aber seit dem Schlaganfall trau ick ma nich mehr. Einmal bin ick umjefallen, dit reicht ma.“ Er schaut mich nicht an. Er ist zu beschäftigt seinen Stock an seinem neuen Gefährt zu verstauen und den Sitzring an seine Position zu legen. Steif wuchtet er sich auf den Sattel und schnauft noch mal durch, bevor er kernig am Gasgriff dreht. Die Leute auf dem Gehweg machen einen Schritt zur Seite als er angerollt kommt und ich sehe noch, wie er sich an der nächsten Kreuzung mit einer lässigen Geste die Sonnenbrille ins Gesicht schiebt.
kafka on the road 
Ja, ein Schlaganfall verändert wirklich alles. Aber egal was passiert die alte Leidenschaft bleibt und brennt weiter in dir.
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Stolz! Wir lassen uns nicht unterkriegen.
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😎
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Mir sind die Tränen in die Augen gekommen. Schön, wenn jemand es schafft, dem Leben trotz Allem noch etwas abzugewinnen.
LG Susanne
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Würde, Ehre und Stolz….ein bewundernswerter toller Kerl, den du da getroffen hast.
Ich habe mich sogleich an einen Bekannten erinnert, der an seinem Rollstuhl einen Speichenschutz mit Wacken-Emblem hat. Selbstverständlich ist er jedesmal auf Wacken und anderen Festivals zu finden und ist natürlich auch generell in Metal-Montur gekleidet.
Ja, das Leben ist nicht zu Ende, solange man noch in seiner ganz persönlichen Art und Weise daran teilnehmen kann.
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Traurig.
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Fand ich gar nicht so traurig. Eher tapfer. Es kommt ja nicht drauf an, was für eine Kiste du fährst, sondern dass du weiter der King of the Road bist 😉
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Ist was dran, die Einstellung macht’s…
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Tja Rolf…so werden wir uns dann in ein paar Jahren auch treffen…mein Moutainbike hat Stützräder und deine Maschine steht im Wohnzimmer…und du bist auch schneidiger Fahrer eines E-3Rades 🙂 Lieber Gruss, Jürgen
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🥳
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